Ballast-stoffe. Der Name klingt nicht gerade vielversprechend. Erst in den 70-er Jahren wurde der gesundheitliche Nutzen der Faserstoffe durch wissenschaftliche Untersuchungen erkannt. Zuvor wurden sie in der täglichen Ernährung verschmäht. Zu Unrecht! Obwohl Ballaststoffe dir weder Energie noch wichtige Mikronährstoffe liefern und dein Körper sie nicht verwerten kann, sind sie unglaublich wertvoll für dich. Hier erfährst du, warum das so ist und wie du Ballaststoffe in deine tägliche Ernährung einbauen kannst.
Ballaststoffe werden auch als Nahrungsfasern oder Quellstoffe bezeichnet und sind Bestandteil pflanzlicher Lebensmittel. Sie sind aufgebaut als langkettige und verzweigte Kohlenhydratmoleküle, die zunächst unverdaulich sind und so bis ganz nach unten in den Dickdarm gelangen. Dort sitzen unsere kleinen Helferlein, die Darmbakterien, die die Verstoffwechselung der Ballaststoffe für uns übernehmen. Allerdings entfalten sich die positiven Wirkungen nicht erst im Dickdarm, sondern schon um einiges vorher.
Ballaststoffe sind auf vielfältige Weise ein Gewinn für unsere Gesundheit. Allem voran sind sie unverzichtbar für eine gesunde Verdauung, da sie die Darmtätigkeit anregen und in Schwung bringen. Zudem dienen sie als Futter für unsere Darmbakterien (mehr dazu hier). Sie sorgen außerdem für eine schnellere und langanhaltende Sättigung, indem sie in Magen und Darm aufquellen. Dadurch – und weil sie meist wenig Kalorien enthalten – schützen sie uns vor Übergewicht und somit auch vor Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Störungen.
Ein Erwachsener sollte täglich 30 g Ballaststoffe aufnehmen. Um das zu schaffen, wird empfohlen, pro Tag 3 Portionen Gemüse, 2 Portionen Obst und mindestens 1 Vollkornprodukt zu essen. Eine Portion steht dabei für eine Handvoll. Zu den Vollkornprodukten zählen neben dem klassischen Vollkornbrot auch Vollkornnudeln, Naturreis und Haferflocken. Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte, Nüsse und Samen sind ebenfalls sehr gute Lieferanten für Ballaststoffe.